Sonntag, 30. August 2015

Raus aus Hotel Mama: Endlich auschecken, doch dann klopft die Wehmut an die Tür

Hallo meine Lieben,
nach langer Zeit (ja, ich weiß wieso sich mein Blog eingefroren nennt) begebe ich mich wieder vor den Bildschirm um etwas mehr oder weniger sinnvolles zu produzieren.
Es wird ein bisschen persönlich da ich von meiner ersten eigenen Wohnung spreche. Da momentan ja viele von zu Hause ausziehen, weil sie zum Studieren z.B. in eine andere Stadt müssen und dann auch noch relativ jung sind habe ich mir gedacht, mache ich mal einen kleinen Post dazu. Teile Erfahrungen, und vielleicht habe ich ja sogar den ein oder anderen Tipp für euch.




Ausgezogen bin ich mit 17, fast 18. Das klingt für manche wahrscheinlich noch sehr früh, aber heutzutage haben viele mit 17 (yeaaah G8) schon ihr Abitur und wollen sich dann auch direkt ins Studentenleben stürzen. Oder wasauchimmer. Ist ja auch egal.
Zurück zu mir, ich war fast 18 und habe über eine Genossenschaft eine eigene Wohnung gefunden.
Man denkt gar nicht wie schwierig es ist eine geeignete Wohnung zu finden, die man sich auch leisten kann, vorallem wenn man noch so jung ist wie ich es war. Viele WG's wollen höchstens erst Leute ab 19-20 und auch sonst sind die meisten Vermieter einem nicht sehr entgegenkommend. Sorgen vor lauten Partys, oder dass man nachts den Herd anlässt (ja, es ist mir passiert, fragt mich nicht wie) spielen da wahrscheinlich eine große Rolle. Was diese sowieso immer verlangen ist eine Elternbürgschaft. Das bedeutet dass eure Eltern dafür gerade stehen wenn ihr nicht zahlen könnt, sie unterschreiben dem Vermieter dass das Geld immer am besprochenen Tag da ist, und wenn ihr das nicht alleine schafft müssen sie euch eben unter die Arme greifen.
Die erste Frage die ich mir wohl stellen würde wäre:

Eigene Wohnung oder WG?
Es kommt z.B darauf an aus welchem Grund ihr auszieht und was ihr euch leisten könnt. Zu manchen passt eben besser eine WG, andere sind lieber alleine und kommen auch mit Regelungen wie einem Putzplan oder Leuten die einfach die Schokolade aufessen oder wenn ihr lernen müsst zu laut sind nicht klar. Bei mir war es beispielsweise so dass ich es anfangs total genossen habe endlich alleine zu sein. Man hat niemanden der einem sagt was man zu tun oder zu lassen hat, man kann ein und ausgehen wann man will, rumlaufen wie man will undsoweiterundsofort. Aber, und jetzt kommt das große aber, nach einer Zeit lang hat es mich echt gestört dass ich immer alleine war. Niemand ist da wenn man nach Hause kommt und auch sonst hat man nichtmal einfach eben jemanden zum Reden. Kann gut sein, muss es aber nicht.
Wenn man in eine WG zieht muss es ja nicht zwingend eine zusammengewürfelte Mischung aus zehn verschiedenen Leuten sein, man kann ja auch gut mit der besten Freundin, dem Freund oder der Schwester zusammenziehen.

Wohnung finden, aber wie?
Ich würde auf jeden Fall immer eine Genossenschaft empfehlen.
Meine Eltern haben so einige schlechte Erfahrungen mit geldgierigen Vermietern gemacht, Vermietern die direkt unten drunter wohnen (dann fühlt es sich einfach nicht mehr frei an) und anderem Gesindel. Bei einer Genossenschaft ist es meistens so dass man halt diese Genossenschaftsanteile bezahlt, die man aber sozusagen anlegt, also nach einem Auszug wieder bekommt. Mehr oder weniger wie eine Kaution. Das Plus an einer Genossenschaft ist ganz klar, dass du nur einen Anruf tätigen musst wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll und sie bestellen einem direkt Handwerker dessen Rechnung man meistens nicht einmal zu Gesicht bekommt. Man findet auch einfach schneller was, als wenn man sich durch ewige Anzeigen im Stadtanzeiger oder auf Wohnungsscout24 quälen muss.

Haushalt, Kochen & Co. 
Joaa, das ist so eine Sache:'D Also ich muss ganz ehrlich zugeben, ich habe defintiv nicht einmal die Woche geputzt oder sonstwas. Es war eig wie bei mir im Zimmer. Wenn ich dachte 'okay, heute hab ich Zeit, ich staubsauge mal, oder räume auf oder putze das Klo' oder sowas hab ichs halt gemacht, sonst nicht. In der Küche hat sich manchmal das Geschirr gestapelt bis ich keins mehr hatte und gezwungen war es zu spülen, aber hey? was solls? Wir sind alle nicht perfekt und solange man sich wohlfühlt ist es auch vollkommen legitim mal nicht alles sofort wegzuräumen. Ist aber auch gar nicht so schwer, wenn man den inneren Schweinehund ein bisschen an die Leine nimmt. Man gewöhnt sich super schnell an nach jedem Essen das Geschirr zu spülen oder die Anziehsachen die man dann doch nicht anzieht zurück in den Schrank zu legen:'D
Gegessen habe ich oft draußen, aber irgendwann bekommt man auch Lust selber was zu machen und nimmt sich dann auch die Zeit dafür.

Organisatorisches und Finanzen
Sobald man eine eigene Wohnung hat, hat man zig Rechnungen am Hals. Ist dann natürlich wichtig die gut aufzubewahren damit man sie immer wieder findet. Aber das ist wirklich nicht schwer.
Ich habe mir einfach einen großen Ordner genommen, da alles hineinsortiert und ihn in einer nicht ganz so zugemüllten Schublade meiner Kommode aufgehoben. Wenn man dann einen Brief bekommt, egal obs ne Wasserrechnung oder sonstwas ist, einfach sofort in den Ordner, dann kann auch nichts mehr passieren.
So, wer bezahlt denn dann aber nun die endlosen Wasserrechnungen weil die Haare mal wieder jeden Tag stundenlang gewaschen werden mussten oder man vergessen hat das Licht auszumachen als man in den Urlaub ist? Mami und Papi, das Amt oder man selbst?
Ich persönlich finde es immer am besten wenn man arbeiten geht und einen Teil der Zahlungen selbst übernimmt. Erstens, weil man seine Eltern damit super entlasten kann, egal wie reich und zweitens, weil man auch einfach selbstständiger und unabhängiger ist. Außerdem geht man viel bewusster mit Geld um, wenn man dafür sechs Stunden in elender Mittagshitze auf der Terasse gekellnert hat oder die Nachtschicht bei Burgerking übernehmen musste.
Andererseits ist es natürlich nicht gerade einfach neben dem Studium auch noch so viel zu Arbeiten dass man sich eine Wohnung leisten und vielleicht auch noch das ein oder andere Kleidungsstück gönnen kann. Wenn die Eltern einem helfen können, und man nicht von der Hand in den Mund leben muss, wieso dann nicht annehmen?


Das wars auch eigentlich schon für heute. Wenn ihr noch konkretere Fragen habt, oder euch denkt 'omg was hat die denn für scheiße verzapft?!' dann bitte nicht schüchtern sein und rein damit in die Kommentare. Dann wünsche ich noch allen einen schönen Montag, vorallem den angehenden Studenten die ihn auch noch genießen können ohne in die Schule oder sonstwohin zu müssen:'D<3



 Hannah ♥ 

1 Kommentar:

  1. Hey Hannah, das ist wirklich ein richtig toller Blogpost! :)
    Vieles von dem, was du ansprichst, habe ich auch ganz genauso erlebt. Ich finds klasse, wie du das ganze auf leicht ironische Art abhandelst.
    Mit dir in eine WG ziehen - das wäre glaube ich definitiv spaßig... :)
    Liebste Grüße, Katharina

    http://thenewh2go.blogspot.de/

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